Militär-Vespa:
1953 wollte die
französische Armee schnell ihre amerikanischen Cushman-Airborne Scooter ersetzen, welche
noch vom Zweiten Weltkrieg herstammten. In Konkurrenz zur Vespa standen die Prototypen
Bernardet 250 ccm3 und Valmobile 100 ccm3. Der Bernardet war zu unterschiedlich zum Zivilmodell, der Valmobile war zu schlecht zu reparieren, so
machte die Vespa das Rennen.
Bernardet
Da die Vespa relativ
weit verbreitet war, trug dies ebenfalls zum Kauf im Jahre 1956 der T.A.P. 56
(Modellbezeichnung) bei. 1959 wurde die Militärvespa (T.A.P. 59) erneuert. Diese Vespas
wurden nur in Frankreich produziert. Die T.A.P. hatte 3 Gänge, wie das Zivilmodell.
Es wurden zusätzlich viele Verstärkungen "angebaut": ein grosser
"Schutzring" um den hinteren Teil der Vespa bis ins Bodenblech, ein Schutzgitter über die Lampe, eine Abdeckung über dem
Schalterelement, seitliche Verstärkungen um das Frontblech usw.... Ebenfalls wurden
gegenüber der zivilen Version Modifiktionen vorgenommen, welche speziell auf das Militär
abgestimmt waren. Auf der Vorderseite des Frontschildes wurde ein stabiler Gepäckträger
angemacht; das Vorderradschutzblech wurde angehoben und geschnitten; der
"Sattel" wurde auf ein Stahlaufbau aufgezogen; die Motorenhaube wurde vorne
ebenfalls geöffnet (ähnlich der Vespa "U") und seitliche Traggestelle für die
Munitionsbehälter wurden montiert.

Die französische Armee beabsichtigte zuerst
die Vespa immer teamweise einzusetzen. Die eine Vespa hätte die Munition aufgeladen, die
andere Vespa hätte das Kanonenrohr mitgeführt. Dieses "Problem" wurde jedoch
gelöst. Das Raketenrohr wurde unter dem Sattel durch eine seitliche Öffnung links im
Frontblech gehalten und die Munition seitlich an einem Traggestell befestigt. Zum
Befestigen des Raketenrohres konnte man den Sattel seitlich wegklappen. Ebenfalls erhielt
die Vespa, wie die Zivilversion, ein Reserverad, welches auf der Innenseite des
Frontbleches befestigt war.

1953 wurden die Prototypen auf Herz und
Nieren getestet. Man warf sie am Fallschirm hängend aus dem Flugzeug, testete sie in der
Dauerfahrt und ebenso wurde Ihre Tragfähigkeit von 250 Kilogramm genau unter die Lupe
genommen. Die Tests wurden in Indochina durchgeführt, wo Sie von den Paras im Gegensatz
zur Cushman-Airborne standhalten musste. Eine Militärvespa kostete damals in der
Produktion 140 000 Französische Francs (im Gegensatz zur Bernardet, welche 250 000
Französische Francs kostete) und wurde durch die ACMA, dem französischen
Linzenzhersteller der Piaggio hergestellt. Die ACMA hatte damals versprochen, dass Sie 500
dieser Scooters in drei Monat herstellen konnten. Nachdem verlorenen Krieg in Indochina
wurde die 150cm3 Vespa noch im Algerienkrieg eingesetzt.
